In Stein Gemeißelt

Set in Stone
Высечаны ў камені
Izcirsts akmenī

Пантэон Памяці на тэрыторыі былых яўрэйскіх могілак

Pantheon of Memory at the Former Jewish Cemetery • Pantheon der Erinnerung auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof • Piemiņas panteons bijušajā ebreju kapsētā

Auf dem Jüdischen Friedhof in Minsk erinnert das Pantheon der Erinnerung an die aus Mitteleuropa nach Maly Traszjanez deportierten und dort ermordeten Jüdinnen und Juden.

Das erste Gedenkzeichen in Minsk, das an die ins Minsker Ghetto und nach Maly Traszjanez deportierten Jüdinnen und Juden aus Mitteleuropa erinnern soll, war die Gedenktafel für die jüdischen Bürger:innen von Bremen. Zunächst entstand die Tafel „Mahnung für die Zukunft“ für das Gebäude des Bremer Bahnhofs. Im Jahr 1992 wurde auf deutsche Initiative eine identische Gedenktafel mit russischer und deutscher Inschrift an der Fassade des Hauses Ramanauskaja Slabada 13 angebracht, wo einst die Grenze des so genannten Sonderghettos verlief. Die Inschrift bezeichnet die Deportationen als „Verbannung“ und das Minsker Ghetto und Maly Traszjanez als „Todeslager“. 2007 wurde die Gedenktafel gestohlen, konnte aber wieder aufgefunden werden. Seitdem befindet sich das Original in der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk und eine Kopie am Haus 13.

Im Jahr 1995 wurde auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof in der Suchaja-Straße nach einem Entwurf des Architekten Michail Hauchweld ein Gedenkstein für die aus Hamburg deportierten Jüdinnen und Juden errichtet. Damit begann die Entstehung des Pantheons der Erinnerung, das mittlerweile aus neun Gedenksteinen auf einem runden Platz besteht und an jüdische Menschen erinnert, die aus Deutschland, Österreich und Tschechien deportiert und fast ausnahmslos in Maly Traszjanez sowie im Minsker Ghetto ermordet wurden. Weitere Gedenksteine für die Deportierten aus den jeweiligen Städten kamen wie folgt hinzu: 1998 Düsseldorf, 2002 Bremen, 2008 Köln und Bonn, 2009 Wien, 2009 Berlin, 2012 Frankfurt am Main, 2015 Königberg (heute Kaliningrad in Russland) und 2015 Theresienstadt und Brünn (tschechisch Terezín bzw. Brno). Die Inschriften sind jeweils in jiddischer, belarussischer, russischer, deutscher und/oder tschechischer Sprache verfasst. Angegeben sind jeweils die Stadt als Ausgangsort der Deportation, die Daten der Transporte und die Anzahl der deportierten und ermordeten jüdischen Opfer. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Gedenkstein für die jüdischen Deportierten aus Frankfurt am Main: Hier wird in der Inschrift neben den üblichen Angaben auch auf die Mitschuldigen an dem Deportationsverbrechen hingewiesen: „Die Verwaltung und Bürger der Stadt Frankfurt am Main beteiligten sich im Nationalsozialismus an Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung jüdischer Frankfurter“. Das Pantheon der Erinnerung entstand nach einem Entwurf von Leonid Lewin in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Stadtverwaltungen, unterstützt durch das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund, die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk und die Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“.

At the Jewish Cemetery in Minsk, the Pantheon of Memory commemorates the Jewish men and women deported from Central Europe to Maly Traszjanez, where they were subsequently murdered.

The first memorial in Minsk dedicated to the Jewish citizens of Bremen deported to the Minsk Ghetto and the Maly Traszjanez camp was the plaque „Mahnung für die Zukunft“ („Warning for the Future“) initially created for Bremen’s train station. In 1992, a duplicate plaque with Russian and German inscriptions was installed on the facade of Ramanauskaja Slabada 13, marking the former border of the so-called special ghetto. The inscription refers to the deportations as „exile“ and the Minsk Ghetto and Maly Traszjanez as „death camps.“ In 2007, the plaque was stolen but later recovered. Since then, the original has been housed in the History Workshop „Leonid Lewin“ in Minsk, and a copy remains at House 13.

In 1995, a memorial stone designed by architect Mikhail Hauchweld was erected at the site of the former Jewish Cemetery in Suchaja Street, in memory of the Jews deported from Hamburg. This marked the beginning of the Pantheon of Memory, now consisting of nine memorial stones arranged in a circle. These stones remember Jewish individuals deported from Germany, Austria, and Czechoslovakia, almost all of whom were murdered in Maly Traszjanez and the Minsk Ghetto. Additional memorial stones were added for deportees from specific cities: 1998 Düsseldorf, 2002 Bremen, 2008 Cologne and Bonn, 2009 Vienna and Berlin, 2012 Frankfurt am Main, 2015 Königsberg (now Kaliningrad in Russia), Theresienstadt, and Brno. The inscriptions are in Yiddish, Belarusian, Russian, German, and/or Czech. Each stone provides details about the city of origin, transport dates, and the number of deported and murdered Jewish victims. Particularly noteworthy is the memorial stone for the Jewish deportees from Frankfurt am Main, where the inscription points out the complicity of the city administration and citizens during the Nazi era: „The administration and citizens of the city of Frankfurt am Main participated in the persecution, expulsion, and extermination of Jewish Frankfurters.“ The Pantheon of Memory was designed by Leonid Lewin in collaboration with the respective city administrations, supported by the International Education and Encounter Center in Dortmund, the International Education and Encounter Center „Johannes Rau“ in Minsk, and the History Workshop „Leonid Lewin.“

На былых яўрэйскіх могілках знаходзіцца Пантэон памяці, прысвечаны яўрэям, якія былі дэпартаваны з Цэнтральнай Еўропы ў Малы Трасцянец і забіты там.

Першым памятным знакам у Мінску, прысвечаным дэпартацыі людзей яўрэйскага паходжання з Цэнтральнай і Заходняй Еўропы ў Мінскае гета і Малы Трасцянец, была мемарыяльная дошка, якая нагадвала пра лёс яўрэяў з нямецкага Брэмена. Спачатку дошка «Напамін на будучыню» з’явілася на будынку чыгуначнага вакзала ў Брэмене, а ў 1992 годзе аналагічную дошку з надпісам па-руску і па-нямецку ўсталявалі на ініцыятыву нямецкага боку на фасадзе дома № 13 на вуліцы Раманаўская Слабада, дзе некалі праходзіла мяжа так званага зондэргета. У тэксце на памятным знаку дэпартацыя названа ссылкай, а Мінскае гета і Малы Трасцянец — лагерамі смерці. У 2007 годзе мемарыяльную дошку скралі, але яе ўдалося адшукаць, і з таго часу на доме № 13 вісіць копія, а арыгінал змешчаны ў Гістарычнай майстэрні імя Леаніда Левіна.

У 1995 годзе на тэрыторыі былых яўрэйскіх могілак на вуліцы Сухой паставілі камень у памяць яўрэяў, дэпартаваных з Гамбурга, аўтарам праекта стаў архітэктар Міхаіл Гаўхвельд. Гэтак пачалося стварэнне так званага Пантэона Памяці, які цяпер складаецца з дзевяці памятных камянёў на круглай плошчы і нагадвае пра людзей яўрэйскага паходжання, вывезеных з Германіі, Аўстрыі і Чэхіі і збольшага знішчаных у Малым Трасцянцы і на тэрыторыі Мінскага гета. Наступныя мемарыяльныя знакі з’яўляліся ў такім парадку: у 1998 годзе — у памяць дэпартаваных з Дзюсельдорфа, у 2002 — з Брэмена, у 2008 — з Кёльна і Бона, у 2009 — з Вены і Берліна, у 2012 — з Франкфурта-на-Майне, у 2015 — з Кёнігсберга (цяпер Калінінград, Расія), чэшскіх Тэрэзіна і Брно (нямецкія назвы Тэрэзіенштат і Брун). Надпісы на іх зроблены на ідышы, беларускай, рускай і (ці) чэшскай мовах і ўтрымліваюць звесткі аб горадзе адпраўкі, датах руху эшалона і колькасці дэпартаваных і забітых яўрэйскіх ахвяр. Асаблівай увагі заслугоўвае тэкст на камені ў памяць дэпартаваных з Франкфурта-на-Майне, бо тут побач са звыклай інфармацыяй згаданыя таксама тыя, хто падзяляе

адказнасць за злачынства дэпартацыі: «Адміністрацыя і грамадзяне горада Франкфурт-на-Майне ўдзельнічалі ў часе нацыянал-сацыялізму ў пераследзе, выгнанні і знішчэнні франкфурцкіх яўрэяў». Пантэон Памяці ствараўся паводле праекта Леаніда Левіна ў супрацоўніцтве з адміністрацыямі гарадоў, з якіх вялася дэпартацыя, пры падтрымцы Дортмундскага міжнароднага адукацыйнага цэнтра, Мінскага міжнароднага адукацыйнага цэнтра імя Ёганэса Рау і Гістарычнай майстэрні імя Леаніда Левіна.

360° Panorama

Etwa 7.000 aus Mitteleuropa deportierte Juden kamen im November 1941 nach Minsk und wurden ins extra für sie eingerichtete so genannte Sonderghetto auf dem Gelände des Minsker Ghettos eingewiesen.

Nach der Wannsee-Konferenz kam Minsk für das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) weiterhin als ein Ort für künftige Deportationen mitteleuropäischer Juden in Frage. Alle in der Zeit vom Mai bis Oktober 1942 nach Minsk deportierten Juden, insgesamt 16 Transporte, wurden gleich am Tag ihrer Ankunft zum Erschießungsort, im Waldstück Blahauschtschyna im NS-Jargon als „Umsiedlungsgelände“ bezeichnet, etwa 13 Kilometer von Minsk entfernt, gebracht. Mit dem Ausbau der Zentren des industriellen Mordes u. a. in Treblinka bzw. im Oktober 1942 wird Maly Traszjanez als

Zielort für Deportationen und Ermordung mitteleuropäischer Juden aufgegeben. Der Massenmord wurde von den Angehörigen der Dienststelle des Kommandeurs der Sicherheitspolizei (KdS) organisiert. Im Falle von Massenhinrichtungen kamen die Gaswagen zum Einsatz. Die Nutzung von Blahauschtschyna als Erschießungsstätte wurde praktisch zeitgleich mit der Auflösung des Minsker Ghettos im Oktober 1943 eingestellt.

Ende April bis Anfang Mai 1942, etwa zur gleichen Zeit, als die Deportationen wiederaufgenommen wurden, gründete die Dienststelle des KdS Minsk auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Marx-Kolchose etwa drei Kilometer vom Waldstück Blahauschtschyna entfernt einen Agrarbetrieb mit Ackerbau und Viehhaltung, um sich mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu versorgen. Dafür wurden Zwangsarbeiter vor allem unter den deportierten mitteleuropäischen Juden rekrutiert. Mit der Zeit entstanden auf dem SD-Gut Elemente der Infrastruktur eines Zwangsarbeitslagers wie Werkstätten, Baracken und Stacheldrahtzäune. Die Anzahl der Lagerinsassen schwankte von paar hundert bis 900, meistens waren es jüdische Facharbeiter wie Schlosser, Tischler, Schmied etc. Kranke wurden bei regelmäßigen Inspektionen ausselektiert und durch neue Arbeiter ersetzt. Die Lagerinfrastruktur und die Zwangsarbeiter wurden für die Lagerung und Sortierung der persönlichen Gegenstände der Ermordeten genutzt.

Around 7,000 Jews deported from Central Europe arrived in Minsk in November 1941 and were placed in the specifically established „special ghetto“ within the Minsk Ghetto.

Following the Wannsee Conference, Minsk continued to be considered by the Reich Main Security Office (RSHA) as a location for future deportations of Central European Jews. All Jews deported to Minsk from May to October 1942, a total of 16 transports, were taken to the execution site in the Blahauschtschyna forest, referred to in Nazi jargon as the „resettlement area,“ about 13 kilometers from Minsk, on the same day they arrived. With the expansion of the industrial killing centers, including Treblinka, in October 1942, Maly Traszjanez was abandoned as the destination for deportations and murder of Central European Jews. The mass murder was organized by members of the Command Security Police (KdS). Gas vans were used in mass executions. The use of Blahauschtschyna as an execution site was halted practically simultaneously with the dissolution of the Minsk Ghetto in October 1943.

In late April to early May 1942, around the same time as the resumption of deportations, the KdS Minsk set up an agricultural enterprise on the former Karl Marx collective farm, about three kilometers from the Blahauschtschyna forest. This was done to supply the authorities with agricultural products, and forced laborers, mainly recruited from the deported Central European Jews, were used as workers for this purpose. Over time, elements of infrastructure resembling a forced labor camp, such as workshops, barracks, and barbed wire fences, emerged on this estate. The number of inmates varied from a few hundred to 900, mainly consisting of Jewish skilled workers such as locksmiths, carpenters, blacksmiths, etc. Sick individuals were replaced by new workers during regular inspections. The camp’s infrastructure and forced laborers were utilized for the storage and sorting of personal belongings of the murdered victims.

Каля 7 тысяч яўрэяў з Цэнтральнай Еўропы былі дэпартаваны ў лістападзе 1941 года ў Мінск і размешчаны ў так званым зондэргета («адмысловым гета») у межах Мінскага гета.

Пасля Ванзейскай канферэнцыі Мінск працягнуў адыгрываць важную ролю ў планах Галоўнага ўпраўлення бяспекі Рэйха што да далейшай дэпартацыі яўрэяў з Цэнтральнай Еўропы. Усіх яўрэяў, якіх вывозілі ў Мінск з траўня да кастрычніка 1942 года (16 эшалонаў), адразу, у дзень прыбыцця эшалона, адпраўлялі да расстрэльнага месца ва ўрочышчы Благаўшчына (на нацысцкім жаргоне яго называлі «тэрыторыяй перасялення»), прыкладна ў 13 кіламетрах ад Мінска. Малы Трасцянец перасталі выкарыстоўваць як месца дэпартацыі і забойства яўрэйскага насельніцтва Цэнтральнай і Заходняй Еўропы пасля стварэння цэнтраў індустрыяльнага знішчэння, такіх як Трэблінка, то-бок з кастрычніка 1942 года. Арганізацыяй масавых забойстваў займаліся супрацоўнікі службы камандзіра паліцыі бяспекі ў Мінску. Пры буйных акцыях знішчэння выкарыстоўваліся аўтамабілі-«душагубкі». Благаўшчына перастала служыць месцам расстрэлаў практычна адначасова з ліквідацыяй Мінскага гета ў кастрычніку 1943 года.

У канцы красавіка — пачатку траўня 1942 года, прыкладна тады ж, калі аднавілася дэпартацыя, служба камандзіра паліцыі бяспекі ў Мінску заснавала на тэрыторыі былога калгаса імя Карла Маркса (каля трох кіламетраў ад Благаўшчыны) аграрнае земляробча-жывёлагадоўчае прадпрыемства, каб забяспечваць сябе вырабамі сельскай гаспадаркі. Прымусовых рабочых для працы тут набіралі перш за ўсё з дэпартаваных цэнтральна- і заходнееўрапейскіх яўрэяў. З часам у гэтым «маёнтку СД» (нямецкай службы бяспекі) узніклі такія элементы інфраструктуры тыповага лагера прымусовай працы, як майстэрні, баракі, агароджа з калючага дрота. Колькасць прымусовых рабочых у лагеры вагалася ад некалькіх соцень да 900 чалавек, у асноўным гэта былі кваліфікаваныя работнікі-яўрэі: слесары, сталяры, каваль і г. д. Пры рэгулярных інспекцыях хворых «выбракоўвалі» і замянялі новымі рабочымі. Інфраструктуру лагера і прымусовых рабочых выкарыстоўвалі для захавання і сартавання асабістых рэчаў забітых.

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